An der engsten Stelle des Spreetals liegt Lübben, einst die Hauptstadt der gräflichen Niederlausitz. Das Herz der Stadt ist das Schloss – eines, in dem nie ein König residierte, in dem sich aber die Stände versammelten, um dem Herrscher zu huldigen. Das war im sogenannten Huldigungssaal. Das Schloss wurde immer wieder umgebaut, zum Teil zerstört, wieder aufgebaut und restauriert.
Die Anfänge gehen bis ins 14. Jahrhundert, da war es nur eine Wasserburg. Zum Renaissanceschloss wurde es erst Anfang 1900. Den Zweiten Weltkrieg überstand es – wie die Stadt Lübben – nur mit Schäden. Am bekanntesten ist der Turm, in dem neben dem Wappensaal, in dem wir das Bläserquintett hören, auch ein interaktives Museum untergebracht ist.
Die Renovierung des Turms begann 1982. Es ist ein eckiger Turm mit bis zu 3,5 m dicken Mauern. Obendrauf thront seit 2008 wieder weithin sichtbar der Glockenturm mit einer teilweise nachgebildeten Uhr aus dem 17. Jahrhundert. Prominentes Kernstück ist der Wappensaal. Erst kurz nach Beginn des 1. Weltkriegs wurde er umgebaut, ausgeschmückt und umbenannt, von Huldigungs- in Wappensaal. Er gilt als ein letztes Dokument, das die Bedeutung der Stände und ihr Selbstbewusstsein symbolisiert: 114 Wappen sind es, von Standesherren, Rittergutsbesitzern und Städten. Den Saal dominiert das riesige Wandgemälde von 1914/15. Es bezieht sich auf ein historisches Ereignis von 1448, als Kurfürst Friedrich II., genannt Eisenzahn, vor den Toren der Stadt begrüßt wurde.
Und natürlich, auch hier war Fontane gewesen. Jedes Haus versteckt sich hinter Oleanderbäumen, notierte er 1859 und lobte im Übrigen den »Hecht in Spreewaldsoße«.
Datum
Sonnabend, 6. Juli 2019, 16 Uhr
Die Musiker
»Berliner Luft«
Ronja Macholdt Flöte
Max Vogler Oboe
Lewin Kneisel Klarinette
Daniel Dubrovsky Horn
Carlotta Brendel Fagott
Werke
Werke von Nielsen, Hindemith, Ravel, Barber und A. Reicha
Anschrift
Ernst-von-Houwald-Damm 14, 15907 Lübben (Spreewald)