Schloss Britz Kulturscheune

Schloss-Britz (c) Alexander Hartmann

Was sich heute Schloss nennt, war Guts- und dann Herrenhaus, mit dem die Könige als Wohnsitz aber nie etwas im Sinn hatten. Wohl aber hochranginge preußische Beamte und Staatsminister. Heute gilt es als Juwel der Berliner Schlösserlandschaft. Die original renovierten historischen Räume zeigen sich im Gewand der Gründerzeit und werden für Ausstellungen, Konzerte und Gespräche genutzt.

Seine Blütezeit erlebte das preußische Herrenhaus unter Graf von Hertzberg (1725–1795), der hier ein innovatives Mustergut gründete. Das Gutshaus wurde um 1880 umgebaut, erhielt eine Fassade im modischen Neorenaissance-Stil mit einem Turm. Wir treffen uns im Kulturstall, genauer: dem ehemaligen Ochsenstall. Es müssen eine ganze Menge Ochsen gewesen sein, so groß wie der Stall ist.

1924 wurde das Gut Britz mit seinen Wäldern und Feldern an Großberlin verkauft, bald darauf entstand hier die Bauhaus-Hufeisensiedlung. Die Stationen nach 1945: Flüchtlingsheim, bis 1985 Kinderheim, Renovierung durch den Bezirk Neukölln.

Auch den gar nicht mal so kleinen Park hatte man Ende 1800 umgestaltet, schon damals ein herausragendes Beispiel der Gartenkunst. Mitten drin die Kopie der berühmten Milchmädchen-Bronze (Original nahe Sankt Petersburg). Sie trauert um verschüttete Milch und damit ihre Karriere: Vom Milchverkauf auf dem Markt wollte sie Eier erwerben, die geschlüpften Küken als Hühner verkaufen, davon dann ein Kalb, das als Kuh… undsoweiterundsofort. Eine sprichwörtliche Milchmädchenrechnung, der La Fontaine eine Fabel widmete.

Datum

Sonntag, 31. Juli 2022, 15.00 Uhr

Die Musiker*innen
Trio Aeona
Sueya Park Violine
Alexander Wollheim Cello
Ana Bakradze Klavier

Werke
Werke von Haydn, Mendelssohn-Bartholdy, Schönberg (Bearbeitung von E. Steuermann)

Anschrift
Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Führung
13.30 Uhr

Foto © Alexander Hartmann