Kulturkirche Luckau

Ein Konzert im früheren Gefängnis? Warum nicht, wenn es so hergerichtet ist wie die Kulturkirche Luckau. Die schier unglaubliche Geschichte vom Kloster über Knast zu Kunst und Kultur begann im 13. Jahrhundert. Da ließen Dominikaner am Rand des Stadtkerns Kirche, Kreuzgang, Klostersäle, Refektorium, Wirtschaftsgebäude, Brauerei und Garten entstehen. Nach der Reformation verfielen die leerstehenden Gebäude. Bis vor rund 250 Jahren dort eine sogenannte Armenanstalt und ein Zuchthaus entstanden. Ein Areal, das immerhin bis 2005 von der Öffentlichkeit abgeschottet blieb. Dann ging es in den Besitz der Stadt über.

Mit dem Restaurieren wurde das typische Kirchendach wiederhergestellt, die Fenstergestaltung im östlichen Teil verändert. Ein heller Anstrich macht das Gebäude freundlicher. Das ehemalige Kutscherhaus ist heute Eingangsbereich, dort kommt man in ein lichtdurchflutetes Foyer. Ein Glasbetonbau schafft die Verbindung zur Kulturkirche.

Neben wechselnden Sonderausstellungen erzählen zwei Dauerausstellungen von der kulturellen Entwicklung der Niederlausitz sowie von der 250-jährigen Geschichte des Strafvollzugs. Man kann auch noch heute Zellen besichtigen, auch die, in der einst Karl Liebknecht einsaß. Das frühere Hafthaus wird als Kreisarchiv genutzt. Einige Gebäude auf dem ehemaligen Kloster- und späteren Gefängnisareal wurden umgebaut, aus Zellen und Büros wurden Wohnungen.

Ein Spaziergang zeigt weitere Sehenswürdigkeiten. So die großteils erhaltene Stadtmauer aus dem 13. Und 14. Jahrhundert, die barocken Giebelhäuser aus dem 17. Jahrhundert am Marktplatz, das Rathaus aus derselben Zeit und nicht zuletzt im Stadtpark das Mahnmal für die Opfer des Faschismus von 1949.

 
Datum

Samstag, 10. Juli 2021, 16 Uhr

Der Musiker
Simon Haje Klavier

Werke
Werke von F. Chopin, F. Liszt und L. van Beethoven

Anschrift
Nonnengasse 1, 15926 Luckau