Johannische Kirche Trebbin

Johannische-Kirche-Blankensee

Was als erstes auffällt, ist die Form: zwei helle Tonnengewölbe nebeneinander, vielleicht einem Schiffsrumpf ähnlich. Jedenfalls groß genug, um auf etwa 1200 qm rund 1000 Besuchern Platz zu bieten. Nicht nur zum Gottesdienst, sondern auch zum Blankenseer Musiksommer. Dieses Jahr soll er wieder stattfinden.

Blankensee? Genau genommen befindet sich die Johannische Kirche nicht in Trebbin, sondern ein paar Kilometer weiter im eingemeindeten Blankensee, hübsch am Wasser gelegen. Fontane konnte Trebbin nicht viel abgewinnen, zu Blankensee sagte er nichts. Aber immerhin: 1995 belegte Blankensee im bundesweiten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ den zweiten Platz. Daran dürfte auch das Schloss seinen Anteil haben, das um 1740 als Herrenhaus entstand, und der Park, den man später nach Plänen von Lenné gestaltete. Heute ist es Hotel und Restaurant. Auch die Dorfkirche aus dem 14. Jahrhundert trägt zum Charme von Blankensee bei, nicht nur beim Musiksommer.

Die Kirche wurde 1928/29 von Joseph Weißenberg erbaut, dem Sozial- und Religionsreformer, und zwar mit einfachsten Mitteln, auch aus Kostengründen. Davon zeugen die rund 14000 ungehobelten Schalbretter der Innen- und Deckengestaltung.

Weißenberg hatte 1926 die „Evangelisch-Johannische Kirche nach der Offenbarung St. Johannis“ gegründet. Unter den Nazis wurde sie verboten, seit 1975 nennt sie sich „Johannische Kirche“. Die Kirche ist Teil der nahen Friedensstadt Weißenberg und die wiederum Teil einer sozialen und religiösen Siedlungsbewegung, die nach dem Ersten Weltkrieg viele Einrichtungen entstehen ließ, insbesondere auch bezahlbaren Wohnraum als Alternative zu den Berliner Mietskasernen.

Eine Kooperation mit den „Kulturfesten im Land Brandenburg“

Datum

Samstag, 10. September 2022, 16 Uhr

Die Musiker*innen
Oboenbande

Werke
Höfische Barockmusik für Holzblasinstrumente

Anschrift
Waldfrieden 52, 14959 Trebbin OT Glau

Führung
14.30 Uhr