Anfangs war das Charlottenburger Schloss nur ein kleines Lustschloss im Grünen. Ein Wochenendhäuschen gewissermaßen, in dem die erste preußische Königin Sophie Charlotte gerne musizierte und mit dem Philosophen Leibniz durch den Garten spazierte. Nach ihrem Tod 1705 – sie wurde nur 36 Jahre – nannte der König das Schloss und das angrenzende Dörfchen Lietzow ihr zu Ehren Charlottenburg. Das alles lag weit vor den Toren Berlins, wie der Meilenstein vor dem Marstall noch heute signalisiert. »1 Meile von Berlin« steht darauf, das war eine preußische Meile, insgesamt knapp 7,6 Kilometer, weit genug weg von der Großstadt. Dann aber wuchs auch Charlottenburg im Rekordtempo, wurde sogar die reichste Stadt Preußens. Bis es 1920 in Groß-Berlin eingemeindet wurde.
Es wuchs mit der Zeit aber auch das Schloss, bekam viele Anbauten, darunter die Orangerien. Im Sommer, wenn die über 500 Apfelsinen-, Zitronen- und Pomeranzenbäume den Barockgarten zierten, war die Orangerie Schauplatz höfischer Festlichkeiten.
Heute ist das Schloss Charlottenburg die größte und bedeutendste Schlossanlage der einstigen brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser in Berlin. Sie gehörte zu den Lieblingsorten der Hohenzollern, die Räume und Garten immer wieder veränderten und prachtvoll ausstatteten. Was fast vergessen ist: Der langgestreckte Bau mit der Glücksgöttin Fortuna auf dem Dach, die sich nach dem Wind dreht, war so stark zerstört, dass er nur knapp dem Abriss entging. Erst nachdem 1950 das besser erhaltene Stadtschloss gesprengt worden war, schlug im Westteil der Stadt die Stimmung um. Die Wiederherstellung des Schlosses wurde 1957 abgeschlossen.
Datum
Sonntag, 19. April 2020 Ersatztermin 8. August, 16 Uhr
Die Musiker
Ysaline Lentze Harfe
Christian Standridge Cello
Werke
Werke von Schubert, Glinka, Tschaikowski, Bach, Dvořák, Bruch, Pärt, Pierné, Massenet
Anschrift
Spandauer Damm 22-24, 14059 Berlin