König Friedrich Wilhelm I., bekannt auch als „Soldatenkönig“, liebte Wusterhausen seit seiner Jugend. Hier bereitete er sich auf seine Regierungszeit vor, entwickelte neue Ideen für eine bekanntlich sparsame Landesverwaltung und begann mit dem Aufbau einer respektablen Armee, den „Langen Kerls“.
Später verbrachte er hier mit seiner Familie von August bis November für ihn glückliche Tage und machte Schloss Königs Wusterhausen zu seiner Sommer-Herbst-Residenz. Von hier aus nahm er auch Aufgaben als Landesherr wahr und frönte zugleich seiner Jagdleidenschaft. 1703-1706 ließ Wilhelm I. die beiden Kavaliershäuser errichten. Dort logierten die Kavaliere, die Gäste, die ihn zur Jagd begleiteten. Mit ihnen versammelte er sich abends zum Tabak-Collegium, um die Tagesereignisse zu verarbeiten, über derbe Scherze zu lachen und politische Entscheidungen vorzubereiten.
Heute erhalten Besucher*innen in dem Gebäude, das im Wesentlichen aus dem 16. Jahrhundert stammt, einen authentischen Einblick in die Lebenswelt und das künstlerische Schaffen in Brandenburg-Preußen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ihren ganz eigenen Reiz haben dabei die 40 eigenhändig gemalten Bilder des Königs.
Natürlich war auch Fontane hier, man merkt es dem Ort an, sein Name ziert zahlreiche Gebäude. Er schrieb aber nicht nur seine Eindrücke nieder, er machte auch zahlreiche Skizzen. So zeichnete er sehr genau das Königs Wusterhausener Schloss mit den schiefen Fenstern im Turmaufgang. Die Zeichnung war unter anderem bei einer Ausstellung über Fontanes Wirken zu sehen. Der Garten gehört neben dem von Schloss Charlottenburg zu einem der frühesten französischen Barockgärten in der Region Berlin-Brandenburg.
Datum
Samstag, 28. Mai 2022, 16 Uhr
Die Musiker*innen
Roman Tilchynsky Violine
Marei Schibilsky Cello
Julia Stephan Klavier
Werke
Werke von J.S Bach, Tschaikowsky, Schubert, Beethoven, Haydn und anderen
Anschrift
Schloßplatz 1, 15711 Königs Wusterhausen
Foto © C. Wichtmann