
Weithin sichtbar ragt der Kornspeicher empor, ein mehrgeschossiges Industriedenkmal mit rotem Ziegeldach inmitten ehemaliger Rieselfelder und gewissermaßen Wahrzeichen von Hobrechtsfelde. Das ist das Dorf, das mitsamt dem gleichnamigen Gutshof zur Bewirtschaftung der Rieselfelder völlig neu gebaut wurde, das war so um die vorletzte Jahrhundertwende bis 1908. Diese Funktion erübrigte sich, nachdem 1985 das Klärwerk Schönerlinde in Betrieb ging. Auf der Berliner Kloake entstand eine aufgeforstete Landschaft, gleich jenseits der Berliner Grenze zum Naturpark Barnim hin. Und aus dem Mustergut, mitsamt dem Dorf gelegentlich als „Insel im Scheißemeer“ verunglimpft, wurde das Besucherzentrum Gut Hobrechtsfelde. Dazu gehören ein Imbiss, Spielplatz und Streichelgehege mit Eseln und Alpakas – und natürlich der inzwischen denkmalgeschützte Kornspeicher des Guts mit Räumen für Veranstaltungen und einer Ausstellung über Ort und Landschaft.
Namensgeber ist der Stadtplaner James Hobrecht, der damals mit dem Arzt Rudolf Virchow die hygienischen Verhältnisse der seuchengeplagten Großstadt verbessern wollte. Er machte sich durch die Berliner Straßenplanung einen Namen, vor allem aber auch durch die unterirdische Kanalisation, bei der die Abwässer in neu angelegte Rieselfelder außerhalb des Stadtgebiets gepumpt wurden. Berlin soll damals, man mag es nicht glauben, als sauberste Stadt der Welt gegolten haben.
Denkmalgeschützt ist auch das Dorf. Damals wurden verschiedene Haustypen gebaut, zweckmäßige Wohnungen mit Stallungen, Wasch- und Futterküche, alles umgeben von Hausgärten – komfortables Wohnen für langfristig beschäftigte Landarbeiter.
Samstag, 18. Mai 2024, 16 Uhr
Die Musiker*innen
Conrad Haehnlein Klarinette
Carla Garcia Flöte
Rafaela Varvalho Oboe
Dor Yadlin Horn
Nur Koc Fagott
Werke
Samuel Barber, Guiseppe Cambini, Anton Reicha, Paul Taffanel, György Ligety
Anschrift
Hobrechtsfelder Dorfstr. 45a, 16341 Panketal OT Hobrechtsfelde
Führung
14.30 Uhr
Die Plätze sind begrenzt. Hier können Sie vorab Ihre Tickets reservieren.